Ihr fragt euch vielleicht, wie man auf die Idee kommt, ein rein veganes und zudem glutenfreies Café zu eröffnen. Tja, es braucht schon ne Portion Mut, gerade au h in der Pandemie Zeit irgendwas zu eröffnen.
Ich bin ein Zocker von Natur aus. Riskiere gerne etwas, mal mit Erfolg, mal ohne. Mit zunehmendem Alter immer mehr mit Erfolg 😎
Eigentlich war es immer mein Traum, ein eigenes Café zu haben. Ich bin soooo gerne frühstücken und hab immer die Leute bewundert, die ein Café haben. Ich denke, den Traum haben auch einige von euch. Aber es reicht nicht, sich vorzustellen, wie schön es ist, Kuchen zu backen, Kaffee zu kochen und Gäste glücklich zu machen. Es ist ein verdammt härter Job, wenn man auch noch mittagstisch anbietet und dann auch noch in der Nische vegan und glutenfrei.
Alleine schon so weit zu kommen, dass man den ersten Kaffee kochen kann, bedarf vieler Schritte. Zuerst einmal muss man sich im klaren sein, was man anbieten möchte, was es schon in der Richtung gibt, wo man eröffnen möchte und wie man das ganze finanziert. Ob man die erste Zeit alleine arbeitet oder gleich Personal braucht. Ist die location geeignet für eine Gastronomie? Braucht man eine Nutzungsänderung, Stellplätze, Umbaumassnahmen. Das alles muss erst einmal recherchiert werden.
Ist dies geschehen, beantragt man die benötigten Genehmigungen und kümmert sich um die Finanzierung.
Ich habe zuerst einmal als Mietkoch angefangen, bin zu den Kunden nach Hause und hab dort die Gäste bekoch. So habe ich die ersten Erfahrungen in dem direkten Umgang mit den Gästen gelernt. Parallel dazu habe ich auf Weinfesten, Strassenfeszen ect. Einen Stand gehabt und auch hier den Umgang mit Gästen und Time Management zu erfahren.
Als ich dann die Frollein Küche beantragt habe, also die Nutzungsänderung, habe ich mit dem take away begonnen. Abholung und liefern von Mittagessen in und um Worms herum. Damals habe ich mich an anderen veganen Lieferdiensten orientiert und zuerst einmal alles digitalisiert. Zum Glück bin ich technisch ziemlich fit und kann meine online Dinge selbst erledigen. Auch um die social Media Dinge und die Webseite kümmere ich mich selbst.
Nach dem Motto eins nach dem anderen ging es dann mit den Hochzeiten los. Ich liebe Hochzeiten und die glücklichen Menschen an dem einen besonderen Tag ❤️❤️❤️ nach vier Jahren und unzähligen Hochzeiten habe ich mich 2019 entschlossen, das Café anzugehen und keine Caterings mehr anzubieten.
Das Corona kommt, könnte damals keiner ahnen und so begann ich die Planung. Die Finanzierung habe ich, wie beim erst mal mit einem crowdfunding und privaten Mitteln gestemmt. Fast wäre es an einem nicht vorhandenem Stellplatz gescheitert, was mich aber nicht klein bekommen hat, sondern eher noch ehrgeizige. Ich habe mich von dem Stellplatz Problem freigekauft. Stellplatz Ablöse heißt das auf Amtsdeutsch. Ich persönlich finde es eher als eine Art Erpressung, da mir ja keine andere Wahl blieb, als die Summe zu zahlen. Entweder zahlen oder keine Eröffnung.
Naja, mitten in Corona habe ich dann die Genehmigung bekommen und auch eröffnet. Nach zwei Wochen sind wir Gastronomen dann alle in den Lockdown geschickt worden 😔
Da ich ja immer noch den take away und Lieferservice hatte, konnte ich schnell reagieren und wieder liefern. Das hab ich dann bis März durchgezogen und so den Laden über Wasser gehalten. Im März war dann erstmal Sendepause. Ich war ausgelaugt, knapp vorm Burn Out und brauchte eine Pause. Im Juni hab ich dann wieder aufgemacht und dann lief es auch richtig gut an. Und so geht's bis heute. Und ich bin wahnsinnig stolz darauf, aus dem am Anfang keine Ahnung von Gastro bis hin zu der gud Stubb gekommen zu sein. ❤️❤️